Dienstag, 12. Juli 2016

Hydroxylapatit

Vor kurzem empfahl ein Rundbrief einer Krankenversicherung von 2016 für Erwachsene eine Zahnpasta mit dem Inhaltsstoff Hydroxylapatit, einer zahnschmelzähnlichen Substanz, zu benutzen, da die Versorgung mit Fluoriden durch die Nahrung schon gut sicher gestellt sei (siehe [1]). Dem wollte ich auf den Grund gehen.

In der Tat ist Hydroxylapatit (sprich Hydroxyl-Apatit) Bestandteil des Zahnschmelzes, der unsere Zähne zum härtestens Teil des menschlichen Körpers macht (siehe [2]). Die Mohshärte beträgt 5, bei Diamanten und Siliciumcarbid übrigens 10 (siehe [2]). In Zahnpasten mit Hydroxylapatit findet man selten Fluorid, denn beide Stoffe würden miteinander reagieren und dabei das Fluorid unwirksam machen (siehe [2]). Wie gut wirkt denn die Beigabe von Hydroxylapatit?

Die Stiftung Warentest hat die neuen Inhaltstoffe schon 2009 untersucht und kommt zu dem Schluss: Fluoride dienen nachweislich als Kariesprophylaxe, wohingegen über die Wirksamkeit von Hydroxylapatit-Zahncremes bisher keine aussagekräftigen Studien existieren (siehe [3] und [2]).
Palmenfasern 2016
Mein persönliches Fazit ist, man kann den neuen Inhaltstoff probieren, sollte aber nicht regelmäßig auf fluoridierte Zahnpasten verzichten! Vielleicht gibt es bald neue Erkenntnisse?

Hier nochmal explizit die Quellenangaben (abgerufen am 12.7.2016):
[1] https://www.vkb.de/content/magazin/gesundheit-medizin/e-magazin-gesundheit-aktuell/medizin/gesunde-zaehne/index.html
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Hydroxylapatit
[3] https://www.test.de/Zahncreme-Biorepair-Kein-Fluorid-1800896-0/